Hochbegabtenförderung

Schlau, schlauer von der Schule geflogen

Rund zwei Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung sind hochbegabt.

Sie können Intelligenztests deutlich schneller lösen als der Rest und erreichen ein Ergebnis größer 130. Das sind etwa 1,6 Millionen Deutsche.

Sie besitzen eine „gesteigerte neuronale Empfindlichkeit“, welche dazu beiträgt, über eine gesteigerte geistige intellektuelle Aufnahmebereitschaft, eine erhöhte körperliche Sinneswahrnehmung und eine starke emotionale Sensibilität zu verfügen. Dies führt zu einem wesentlich intensiveren Denken, Fühlen und Wahrnehmen als normal.

Oft sind sie selbst und häufig auch ihre Umgebung, genau damit schlichtweg überfordert.

Die Hälfte hochbegabter Kinder fällt nicht auf. Rund 80% der Eltern wissen nicht, dass sie ein hochbegabtes Kind haben oder gar selbst hochbegabt sind.

 Intelligenz ist, was man daraus macht!

Hochbegabte kleine und große Menschen sollten für eine Schul- und Berufskarriere als Überflieger prädestiniert sein. Doch oft scheitern sie sowohl in Schule, als auch später im Beruf, an den Hierarchien. Trotz mehrerer Doktortitel landen sie als Einzelgänger im Abseits. Ca. 20 % hatten schon eine sogenannte „riskante Lernbiografie“ und werden als Underachiever schlimmstenfalls von der Schulbehörde als sonderschulbedürftig und vom Jugendamt als „von seelischer Behinderung bedroht“ eingestuft.

Denn nicht selten sind die schulischen Leistungen dieser hochbegabter Kinder und Jugendlichen sehr schlecht und das Verhalten aufmüpfig, anmaßend bis aggressiv. Sie verärgern ihre Klassenkameraden oder Lehrer, beispielsweise wenn sie schon Problemlösungen vorschlagen, während die anderen das Problem noch gar nicht erkannt haben.

Wenn ein Thema das Interesse findet, sind sie schnell erfolgreich, fallen aber auch schnell wieder ab, weil sie rasch an ihre Grenzen stoßen und sich verzetteln. Sie entdecken ständig neue Interessensgebiete, aber keine Strategie, welches Thema sie verfolgen sollen und vor allem wie? Kaum haben sie ein wenig Ahnung in einem Gebiet, wird es schon langweilig…

Aber zum Erfolg gehört, dass man konsequent übt und dadurch das Thema beherrscht. Richtig lernen haben Hochbegabte aber oft nie gelernt. Die Schule schaffen sie meist, ohne viel zu lernen. Das kann dazu führen, dass mehrere Schulen besucht, mehrere Ausbildungen und Studiengänge angefangen werden, aber nicht beendet. Das Umfeld fühlt sich von ihrem Tempo überfahren und sie selbst sind gekränkt oder genervt, wenn sie der andere nicht schnell genug versteht.

Eine der größten Herausforderungen ist dabei die Kommunikation. Oft werden in einem enormen Tempo Lösungsansätze angesprochen, Informationen nicht ausgesprochen, (Aufsatzinhalte sind sehr sprunghaft und durcheinander. Rechenwege werden nicht aufgeschrieben…) und es wird vorausgesetzt, dass die anderen den dahinterliegenden Gedankengang automatisch nachvollziehen können…

Gerne belehren sie ihr Umfeld, machen auch die Lehrer auf Fehler aufmerksam und ignorieren dabei sehr undiplomatisch alle Regeln und Abläufe. Dabei legen sie sich mit Klassenkameraden und Lehrern an und machen sich dadurch extrem unbeliebt. Oft suchen sie den intensiven Kontakt zu älteren Kindern und Jugendlichen oder zu Erwachsenen. In Hierarchien, wie Schule oder später im Unternehmen sind sie rasch frustriert, weil sie keine persönliche Freiheit haben etwas zu bewegen

Diese Kinder erfahren in der Schule und in ihrem Umfeld sehr schnell, dass es nicht immer ein Vorteil ist, schlauer als die anderen zu sein. Sie haben festgestellt, dass sie oft anecken und unverstanden bleiben, wenn sie sich nicht an das niedrigere Niveau ihrer Umwelt anpassen. Dabei können sie oftmals kein Bewusstsein für ihre eigenen Stärken und Schwächen entwickeln. Sie und ihre Eltern merken lediglich, dass sie irgendwie anders sind. Das kann für Schule und den Betroffenen mit seiner Familie eine ernsthafte Belastung werden.

Lehrer sollen in ihren Klassen diese „Problemkinder mit erheblichem Störungspotential“ integrieren, ohne darauf vorbereitet zu sein. Sie erhalten Hilfe von Sonderschullehrern, die aber ihrerseits mit den besonderen Verhaltensproblemen von Hochbegabten wenig Erfahrung haben. Am besten funktioniere die Zusammenarbeit mit anderen Hochbegabten (Mensa, Verein für Hochbegabte Menschen oder www.hobee.de) oder älteren Ansprechpartnern. Dann kommt endlich ein befriedigendes Miteinander zustande.

Übrigens, AD(H)S und Hochbegabung ist eine häufige Kombination

Dazu ein Zitat von Maria Montessori:

Das ist die Situation des Kindes, das in der Umwelt der Erwachsenen lebt: ein Störenfried, der etwas für sich sucht und nichts findet, der eintritt und sogleich fortgewiesen wird.

Seine Lage ähnelt der eines Mannes, dem die bürgerlichen Rechte und das Recht auf seine Umwelt aberkannt worden sind:
Es ist ein an den Rand der Gesellschaft verwiesenes Wesen, das jedermann ohne Respekt behandeln, beschimpfen und strafen darf, dank einem von der Natur verliehenen Recht: dem Recht des Erwachsenen.

Kinder sind anders (Il Segreto dell’Infanzia). Ernst Klett Verlag Stuttgart 1952, S. 8 (Neuauflage 2010 books.google).

Einzelberatung

Ein IQ Test bringt schnell Klarheit. Die Therapie orientiert sich an der Problemstellung und bezieht Eltern und Umfeld mit ein.

Zielgruppe

Kleine und große Menschen, die

  • alles wissen wollen
  • oft anecken und nicht wissen warum
  • mit einem ICE Tempo durchs Leben gehen
  • denen alles zu langsam und ungenau vorkommt
  • die am liebsten alles schnell mal ändern würden
  • Lösungen wissen, die keiner haben will
  • die sich von nur wenigen Menschen verstanden fühlen

  • Einzelberatung